Beschreibung
Im neuen Heft von „siggi“ nehmen die Autorinnen und Autoren eine Farbe als Ausgangspunkt für Reflexionen. Eine Beobachtung (das Anthrazit der Ziegel in Montreal, das Grau der tschechischen Architektur, das Magenta der deutschen Telekom, die nüchterne Nagelackfarbe von chassidischen Frauen) steht im Zentrum der jeweiligen Texte. Nach deren Lektüre ist schnell eine Wirkung zu spüren. Wir sehen, was wir sonst nicht bemerkt hätten: ein magentafarbener Hijab auf dem Weg zum Einkaufen, anthrazitfarbene Ziegel bei einem Spaziergang, eine rosa Maniküre. Die Texte färben auf uns ab. Eine uns bis dahin unbemerkte Sorglosigkeit verschwindet; wir werden auf Farbereignisse aufmerksam (die Farbtöne der Uniformen von Krankenschwestern, das Grün der Erneuerung und des Verfalls, das gedämpfte Licht der Bars in Leipzig). Wie herausgefordert fangen wir an, kleine persönlichen Untersuchungen durchzuführen.
Über Siggi – Le magazine de sociologie
siggi ist das neue soziologische Magazin. Mit seinen Essays, Fotoreportagen, Interviews und Anekdoten aus der Forschung nimmt das illustrierte Magazin die Tradition des frühen deutschen Feuilletons im Sinne Siegfried Kracauers auf und eröffnet soziologische Themen für ein breites Publikum. Autorinnen und Autoren aus Kanada, Deutschland, England und Polen, aus Frankreich, Italien und Argentinien greifen Themen aus dem alltäglichen Leben auf. Es geht um Stil, um Leute, das Warten oder auch um unsichtbare Gesellschaften.
Das in Montréal (Kanada) konzipierte Magazin erscheint zweimal jährlich auf Französisch.
