In diesem Blog berichten wir zu selten aus dem aufregenden Verlagsalltag. Das betrübt uns womöglich mehr als unsere Leser*innen. Es liegt auch daran, dass es gerade etwas drunter und drüber geht. Vorletzte Woche waren wir zur Druckabnahme in Zwickau, wo die erste Auflage von Barbara Handkes »Sommergäste« und die zweite Auflage von Sebastian Ringels »Wie Leipzigs Innenstadt verschwunden ist« gedruckt wurden – davon gibt es einige Fotos, die wir noch zeigen wollen. Außerdem naht die Buchmesse in Leipzig, Buchhandelskontakte wollen aufgebaut und gepflegt werden und … ach, wir wollen nicht klagen! Es macht Spaß und geht voran.
Keinen Spaß macht die Mail, die wir gestern von jemandem erhielten, der »Wie Leipzigs Innenstadt verschwunden ist« über Amazon.de bestellt hat und im Päckchen Werbung für rechte und rechtsradikale Verlage fand. Er war einigermaßen irritiert und fragte (zum Glück!) bei uns nach, wie wir dazu stehen.
Wir verkaufen noch nicht auf Amazon.de und freuen uns auch mehr, wenn Sie unsere Bücher in der Buchhandlung oder direkt bei uns kaufen. Natürlich gibt es aber Buchhändler, die einen Amazon-Shop betreiben. Wenn unsere Bücher jedoch wie in diesem Fall durch das Beilegen von Werbung rechter Verlage in ein Umfeld gerückt werden, in das sie nicht gehören und zu dem wir auch nicht gehören und nicht gehören wollen, wehren wir uns dagegen!
Deshalb sei an dieser Stelle ganz explizit gesagt: Menschenfeindlichkeit ist mit uns nicht zu machen! Rechtsradikalen Tendenzen sagen wir genauso den Kampf an wie rassistischer Hetze. Deshalb vernetzen wir uns mit der Initiative #Verlage gegen Rechts. Den Händler haben wir angeschrieben und um Rückkauf der Bücher gebeten. Als privater Buchkäufer reicht man in so einem Fall am besten Beschwerde bei Amazon ein, was zu einer Überprüfung und gegebenenfalls auch zu einer Sperrung des Händlers führen kann.
Falls Sie unsere Bücher bei einer Buchhandlung bestellen und dann im Päckchen rechte Werbung finden, sagen Sie uns bitte Bescheid.
Und teurer ist war es auch (Update 10. April 2019)
Nachdem uns die Mail erreichte, warfen wir einen Blick auf Amazon.de. Da wird wurde das Buch für 19,95 € angeboten, statt für den gebundenen Ladenpreis von 19,60 € (seit 28.3.2019 gilt der neue gebundene Ladenpreis von 21,50 €). Es ist also auch teurer und der Händler verstößt vermutlich gegen die Buchpreisbindung.
Update 10.4.2019: Inzwischen wird das Buch von anderen Buchhandlungen auf Amazon.de zum richtigen Preis angeboten.