Description
Die beiden Pleitiers, der Beinahe-Kubaner Henri und der Über-fünf-Ecken-Pole Lenin, haben endlich wieder einen Job. Für einen von Berlin aus operierenden Clan soll das Duo Schutzgeld erpressen. Doch aller Anfang ist schwer. Angespannt und noch ziemlich unerfahren vermasseln sie gleich ihren ersten Auftrag. Den Besitzer eines Asia-Food-Imbisses lassen sie über die Klippe springen, ohne auch nur einen einzigen Cent von ihm kassiert zu haben. Clanbossin Tschaika – genannt »die Möwe« – ist not amused und setzt die beiden unter Druck: Wenn sie beim nächsten Mal nicht lieferten, könne sie für nichts garantieren. Ihr nächster Auftrag führt das Duo nach Prag, entpuppt sich jedoch als Kamikazeeinsatz. Henri und Lenin werden als Geiseln genommen, unter Drogen gesetzt, von einem Biker-Club gejagt und zu allem Übel auch noch von der Polizei verfolgt. Die beiden flüchten durchs tschechische und polnische Grenzland. Unter dem Einfluss der verabreichten Drogen stürzt dabei für sie die Barriere zwischen Realität und Fiktion zusammen. Beide Welten beginnen miteinander zu verschmelzen und bald wissen sie nicht mehr, wo genau die Grenze verläuft.
Pressestimmen zu »Nektar Meer«
Der Autor Roman Israel, Anfang vierzig, schreibt seinen dritten Roman locker und flott mit viel Ironie und Sprachwitz. Berührende Szenen stehen dazwischen, wenn Henri um seine kleine Tochter leidet, die er nur selten sehen darf. Dann nennt er sich einen ›schwarzen Niemand‹ und wünscht sich einen Adelstitel wie: der Duke vom Nektarmeer. Da würde ihn niemand schräg angehen. Zu solchen Gedanken passen die melancholischen Farbfotos von Bob Sala aus dem Alltag: unspektakuläre Zutat für einen spektakulären Road-Trip. Karin Grossmann in »Sächsische Zeitung«, 22. Juli 2022
Zum Autor
Roman Israel, 1979 in Löbau geboren, fiel eines Tages auf, dass ihm seine Wohnung und alles, was er besaß, wie Klötze am Bein klebten. Also entschied er, sich davon zu trennen, um als Nomade durchs Land zu ziehen und aus dem Koffer zu leben. In seinem Essayband »Minimal ist besser. Vom süßen Leben ohne Besitz« schreibt er darüber und erklärt, warum er nach drei Jahren maximaler Freiheit und grenzenlosen Unterwegsseins darunter einen Schlussstrich zog und wieder sesshaft wurde. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Leipzig und Dresden. Bisher sind von ihm unter anderem die Romane »Caiman und Drache« (2014) und »Flugobst« (2017) erschienen. Als Teil der traditionsreichen Dresdner Lesebühne Sax Royal steht er überdies seit 17 Jahren jeden Monat live mit neuen Texten auf der Bühne.
Zum Fotografen
Bob Sala ist Fotograf, Journalist und Literaturpodcaster (Im Radio das Meer). Sein künstlerisches Schaffen, zu dem auch seine Online Persona gehört, ist eine Collage aus literarischen und filmischen Einflüssen der 1950er bis 1970er Jahre mit Anleihen aus der Gegenwart. Ausstellungen in Köln und Düsseldorf. Veröffentlichungen in verschiedenen Publikationen, darunter der Rolling Stone, Vinyl Stories, RAMP Magazine, Photo Presse. Er ist Professional Mitglied im BFF Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter und Referenzfotograf der Firma Fujifilm.